Dienstag, 21. Mai 2013

When the wild wind blows

Mit Schietwetter kennen wir uns inzwischen aus,
langsam nehmen wir das persönlich

Ach ja, nur noch viermal schlafen und dann ist endlich...
Mit einer Beschwerde beim Reiseleiter komme ich heute nicht aus, dem gehört langsam aber sicher einfach mal der Hintern versohlt. Aber fangen wir von vorne an.
Ich wurde von dem Geräusch der Regentropfen geweckt, die auf das Tarp prasselten. Jeder, der schon mal in einem Zelt übernachtet hat, weiß, daß es nichts Schöneres gibt, als im warmen Schlafsack zu liegen und dem Regen beim Tropfen zuzuhören.

Jeder, der schon mal ein Zelt abgebaut hat, weiß, daß es nichts beschisseneres gibt, als im Regen abzubauen. Aber wir hatten was das anging zunächst noch Glück, der Regen legte sich vorerst und wir konnten unseren Kram relativ entspannt einpacken, lediglich das Tarp mußten wir mehrmals abtrocknen.
Nach einem kleinen Frühstück unter dem Dach der Terasse unserer polnischen Freunde von gestern ging es dann los zunächst zum Supermarkt und dann wieder einige Zeit die Landstraße entlang. Nach ca. 5 Kilometern machten wir die erste Rast und brieten den obligatorischen Speck. Noch während des Essen, fing es an zu regnen, Wind kam auf und die Temperaturen fielen so tief, daß ich zum Losgehen wieder meine Handschuhe anziehen mußte. Ab dann ging es kilometerweit durch eine Art Heidelandschaft, keine Bäume oder höheren Sträucher, die ein wenig Schutz hätten bieten können. Der starke Wind von vorne, ließ den Regen waagerecht über die Flachebene fliegen, direkt in unsere Gesichter. Der Boden war sandig und durch das viele Wasser so aufgeweicht, daß es sich anfühlte, als würde man vor Cuxhaven durch das Watt stapfen, nur daß man dabei noch einen Rucksack schleppen muß. Weit und breit war nix zu sehen, wo man eine Rast hätte einlegen können, um kurz neue Kräfte tanken zu können. Pausen waren nur im Stehen mit dem Rucksack auf dem Rücken möglich.
Nach endlos wirkenden Kilometern erreichten wir wieder eine Landstraße, was zwar in punkto Bodenbeschaffenheit Vorteile brachte, aber uns um das Problem des Straßenverkehrs bereicherte. Da diese Landstraße kerzengerade war, kann man sich die Geschwindigkeiten der Autos vorstellen, die an uns vorbei donnerten. Am Schlimmsten waren entgegen kommende LKWs, die uns nicht nur eine zusätzliche Fuhre Wasser um die Ohren hauten, sondern uns mit ihrem Fahrtwind, der uns in die Ponchos schlug, die wie Segel wirkten, erheblich ins Schwanken brachten. Überhaupt ist das Laufen bei Wind mit den Ponchos extrem anstrengend und die mangelnden Pausen, zehrten an Kraft und Nerven.
Die Laune war nicht im Keller, nein so gut war sie nicht. Sie war weit drunter. Trotzdem mussten wir konzentriert bleiben und das auch noch mehr als sonst, denn in diesen Situationen ist man anfällig, Fehler zu machen, die die Reise und auch die Gesundheit gefährden können. Ein falscher Tritt oder ein zu spät gesehenes Auto, können schwere Folgen haben. Die Laune fiel ins Bodenlose, als wir dann kurz vorm Ziel von zwei Radpilgern überholt wurden. Die Herberge im Zielort Labouheyre hat nur vier Betten, wir wußten, das heute morgen vor uns sich zwei Fußpilger dorthin auf den Weg gemacht hatten, somit war uns klar, daß sich unsere Hoffnung auf einen günstigen Schlafplatz in der Herberge gerade in Luft aufgelöst hatte. Radpilger sind von Haus aus der natürliche Feind des Fußpilgers. Ich bin immer noch stolz 2010 zwei erlegt zu haben.
Wir waren froh, als wir unser Tagesziel endlich erreicht hatten und nahmen in Anbetracht der vollen Herberge ein günstiges Hotelzimmer. Hoffentlich wird das Wetter langsam mal besser, wir hatten bis jetzt erst drei amtliche Sonnentage, ansonsten schien sie nur in Auszügen. Das schlägt langsam aber sicher aufs Gemüt.

2 Kommentare:

  1. Wir lieben die Stürme, die brausenden Wogen, der eiskalten Winde rauhes Gesicht. Wir sind schon der Meere so viele gezogen und dennoch sank unsre Fahne nicht.
    Refrain: Heio, heio, heio, heioheioheioho, heiho, heioho, heiho

    Unser Schiff gleitet stolz durch die schäumenden Wellen. Es strafft der Wind unsre Segel mit Macht. Seht ihr hoch droben die Fahne sich wenden, die blutrote Fahne, ihr Seeleut habt acht!
    Refrain: Heio, heio, heio.....

    Wir treiben die Beute mit fliegenden Segeln, wir jagen sie weit auf das endlose Meer. Wir stürzen auf Deck und wir kämpfen wie Löwen, hei unser der Sieg, viel Feinde, viel Ehr!
    Refrain: Heio, heio, heio.....

    Ja, wir sind Piraten und fahren zu Meere und fürchten nicht Tod und Teufel dazu! Wir lachen der Feinde und aller Gefahren, im Grunde des Meeres erst finden wir Ruh!
    Refrain: Heio, heio, heio.....

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  2. "Wir lieben die Stürme", war auch in der Auswahl für die Überschrift... Ich hoffe, ich erfahre irgendwann, wer hier die Liedtexte hochlädt, sehr unterhaltsam. Weitermachen!

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