Samstag, 18. Mai 2013

Sagen wir mal, es regnet!

Endlich am Ziel
Mit Regen, Regen, Wind und Kälte hieß uns der heutige Tag willkommen. Als Entschädigung gab es so gut, wie nichts vernünftiges zum Frühstück, lediglich vier Bananen und eine halben Liter H-Milch für mich und zwei Schoko-Croissants für Raphael. Der nächste Supermarkt war ca. 13 Kilometer entfernt. Da kommt Freude auf!

Wir machten uns auf den Weg und ich erfreute mich an meinen Handschuhen. Wenn der Magen nicht wirklich gefüllt ist, merkt man förmlich, wie die Kräfte nachlassen, der Rucksack wird immer schwerer und jeder Kilometer fühlt sich länger an. Zwischendurch war es mal wieder etwas trocken und wir konnten ohne Ponchos laufen. Da auch Frankreich Pfingsten feiert, mußten wir zwingend Nahrung zuladen und das für zwei Tage, was jede Menge zusätzliches Gewicht bedeutet. Wir erreichten endlich den Supermarkt und deckten uns hinreichend ein. Damit Fussel nicht alleine vor dem Supermarkt warten muß, gehen wir immer im Wechsel einkaufen. Raphael machte den Anfang und als ich reinging, fing er in dem Park vor dem Supermarkt schon mal mit dem Kochen an. Er hatte gerade alles Zubehör ausgebreitet und den ersten Speck in der Pfanne, da öffnete der doofe Petrus schlagartig alle Schleusen, aber fragt nicht nach Sonnenschein, so ein Spaßvogel!
Ich stand noch an der Kasse und konnte durch die Scheibe beobachten, wie Raphael, einem fleißigen Bienchen gleich, immer von rechts nach links rannte und versuchte unsere Habe in den Schutz einer kleinen Hütte auf dem benachbarten Spielplatz zu bringen. Da saßen wir dann erstmal fest. Zwei Mann, ein pudelnasser Hund und zwei Rucksäcke auf 1,5 qm und noch immer nicht wissend, wo wir die Nacht verbringen würden. Das sind so die Momente, in denen man sich gerne bei der Reiseleitung beschweren möchte.
Wir wussten, daß es wohl ca 5 Kilometer hinter dem Ort eine Pilgerherberge geben solle, in einem kleinen Flecken namens Mons, aber weder mein Garmin oder Google-Maps schienen je davon gehört zu haben. Von dem Pilgerkollegen gestern hatte ich aber eine Telefonnummer bekommen, die Raphael nun anrief und erfuhr, daß wir dort pennen könnten. Nach erneuter Suche bei Google wurden wir dann auch fündig und machten uns mit unserem nun um mehrere Kilo schwereren Gepäck auf den Weg.
Nach einem endlos scheinenden Weg durch den Wald, erreichten wir eine alte Kirche, mit einem kleinen Haus daneben, das war die Herberge, unbeheizt, aber trocken und nicht nur der Pilger von gestern, sondern auch zwei Weitere waren dort. Endlich sind wir angekommen, nicht nur in der Herberge, sondern auch auf dem Jakobsweg. Ein gemeinsames Essen, bei dem alles geteilt wurde und ein Gespräch in vier verschiedenen Sprachen, so soll es sein.
Wir sind hier mitten in einem großen Naturschutzgebiet, in dem das Handynetz nicht immer funktioniert. Außerdem sind wir nun unter Leuten, also wundert Euch bitte nicht, wenn die Regelmäßigkeit meiner Beiträge darunter leidet, ich werde weierhin brav jeden Tag was schreiben, aber es nicht immer zeitnahe hochladen können.
Zwangspause in einer Kinderhütte

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