Montag, 13. Mai 2013

Ausruhen is' anders

Wie gestern erwähnt, wollten wir heute einen ruhigen Tag machen, ich wollte mich gesund schlafen und Raphael wollte sich einen Zahnarzt suchen, aber daraus wurde nix.
Als wir heute Morgen die Unterkunft verlängern wollten, sagte man uns, daß für heute alles ausgebucht sei und wir genau eine Stunde hätten das Zimmer zu räumen. Also kam etwas Hektik auf, da wir uns schon häuslich niedergelassen hatten. Raphael hatte einige Sachen gewaschen und zum Trocknen hingehängt, unsere Kochutensilien standen noch unabgewaschen rum und die Rucksäcke waren komplett entpackt und der Inhalt war überall im Zimmer verteilt. Außerdem müssten wir die verbleibende Zeit noch nutzen, um über das WLAN des Hauses nach einer günstigen Unterkunft zu suchen.
Es wurde eng, aber wir schafften es. Wir klaubten unsere Habe zusammen und fanden tatsächlich ein Hotel zum gleichen Preis, allerdings am anderen Ende der Stadt in der Nähe des Flughafens. Nun Bordeaux ist recht groß, nicht ganz so groß wie unser Hunger heut Morgen, denn zum frühstücken waren wir noch nicht gekommen, aber auf jeden Fall größer, als unsere Lust, quer durch die Stadt mit vollem Gepäck zu reisen. Aber es half ja nix. Wir machten uns auf und suchten uns erst mal einen Schachtelwirt, aus dem wir zunächst rausgeschmissen wurden, weil man uns mit Hund, Rucksäcken und Raphaels Zahnlücke offensichtlich für Obdachlose hielt. Also setze sich Raphael mit Fussel und den Rucksäcken an einen Tisch vor der Tür und ich ging rein, um das Essen zu holen. Als ich wieder rauskam fand ich einen schimpfenden Raphael vor, denn während meiner Abwesenheit hatte der gleiche Typ, der uns ein paar Minuten vorher aus dem Laden geschmissen hatte, versucht ihn vom Tisch zu vertreiben. Wir beschlossen, daß wir umgehend daß Problem mit der Zahnlücke beseitigen müssten, damit man uns wieder ernst nimmt, denn von Hund oder Rucksäcken trennen, kam nicht in Frage. 
über die Internetseite des Auswärtigen Amtes hatte er einen deutschen Zahnarzt ausfindig gemacht. Nachteil dabei war, daß der komplett woanders niedergelassen war, als der Flughafen. Es half nichts, wir sind ein Team und suchten ihn gemeinsam auf. Dort angekommen erklärte man uns, daß der Zahnarzt vor Kurzem umgezogen sei, aber seine Nachfolgerin erklärte sich bereit zwei Stunden später, Raphaels Lächeln wieder verführerisch zu machen. So hieß es wieder warten.

 
Fast wie neu...
Nun klappt's auch wieder 
mit der Nachbarin!

Danach mussten wir uns nur noch zweieinhalb Stunden durch den öffentlichen Nahverkehr quälen und kamen dann endlich im Hotel an. Nach einem ausgedehnten Essen kommen wir nun langsam zur Ruhe und freuen uns, daß wir Morgen nicht umziehen müssen.
Fussel und ich
im öffentlichen Nahverkehr...

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