Donnerstag, 16. Mai 2013

Ein Stück weiter, aber noch immer Bordeaux

So, jetzt schließe mal jeder Leser seine Augen und stelle sich eine große Stadt vor, wenn Ihr das getan habt und sie vor Eurem geistigen Auge sehen könnt, das Bild merken und bitte die Augen wieder kurz öffnen, sonst gibt's Schwierigkeiten beim Weiterlesen. Habt Ihr's? Gut, dann bitte die Augen wieder schließen und nun stellt Euch eine Stadt vor, die noch größer ist, als die, die Ihr Euch eben vorgestellt habt und wenn ihr sie sehen könnt, dann stellt Euch diese Stadt noch ein bißchen größer vor.
Habt Ihr's? Jetzt vereint Ihr in Eurem Geist alle Städte, die Ihr Euch bis jetzt vorgestellt habt zu einer großen Stadt und stellt Euch das Ergebnis einfach noch viel größer vor und wenn Ihr das hingekriegt habt, dann habt Ihr eine kleine Vorstellung davon, wie groß Bordeaux ist. Unvorstellbar, nicht wahr? Man muß allerdings dazu sagen, daß die Ortschaften drumherum nahtlos in die Stadt übergehen und man gar nicht sagen kann, wo genau Bordeaux anfängt und wo es aufhört. Da mußten wir heute durch und trotz zu Hilfenahme von Bus und Strapazenbahn sind wir nicht aus diesem Ungetüm von Stadt herausgekommen und sitzen jetzt wieder in so einem billig Handwerkerhotel nur eben im Süden der Stadt. Das verwirrende dabei ist, daß diese Hotels alle zur gleichen Kette gehören und somit farblich und räumlich identisch sind.
Wir haben heute nochmal etwas Ballast zur Post gebracht und damit jetzt so langsam unsere Rucksäcke auf ein Gewicht reduziert, was annehmbar ist. Mehr Klamotten wegschicken geht nun aber nicht mehr, sonst müssen wir ernsthaft über's nackt pilgern nachdenken. Aber nun sind wir in der Lage ausreichend Lebensmittel und Wasser für uns und den Hund zuzuladen. Das Waschen der Kleidung geht jetzt nur noch bei gutem Wetter, das hat den Vorteil, daß wenn uns jemand nicht leiden mag, er uns wenigstens gut riechen kann. Das gleicht das wieder aus.
Fussel hat seit heute auch die Schnauze voll vom niedlich sein. Mir ging das zu Hause schon gehörig auf den Wecker, daß ständig irgendwer meint, er müsse ohne Vorankündigung an dem Hund rumfummeln, wenn ich dann angemerkt hab, daß ich das nicht gut finde, bin ich zum Teil sogar noch beschimpft worden. Heute, wir saßen auf 'ner Bank und Fussel lag unter mir, zwischen meinen Beinen, kam eine Frau vorbei, bückt sich und fängt ohne was zu sagen an, Fussel im Gesicht rumzufummeln. Ich hab dann auf deutsch gegrummelt, daß das wohl das Letzte sei, da fing der Hund kurz an zu knurren, bellte einmal und schnappte zur Warnung zu, ordnungsgemäß ins Leere ohne sie zu verletzen. Klasse, das wurde auch mal Zeit, wenn ich einfach ohne zu fragen an allem rumfummeln würde , was ich niedlich finde, würde ich auch eine gefegt kriegen und das zu recht.

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