Dienstag, 9. April 2013

Erst Glück – und dann Pech …


Gestern mit wirklich allerletzter Kraft nach Ratingen geschleppt, die Hüfte schmerzte, die Kälte war bis in die letzten Ecken meines Körpers gezogen und der Rucksack war schwer, wie nie.
War aber noch optimistisch, was die Unterkunft betraf, schließlich waren auf der Webseite über den westfälischen Jakobsweg genug Unterkünfte aufgeführt. Leider scheint der Inhalt nicht besonders häufig aktualisiert zu werden. Bei fast allen angerufenen Unterkünften bekam ich die Antwort:
"Vermieten tun wir schon lange nicht mehr!" oder: "Das hat der Vorbesitzer mal gemacht, der ist aber lange tot!" Womit diese Webseite so hilfreich ist, wie der Pilgerführer aus dem 12ten Jahrhundert, mit dem Herr Coelho unterwegs war. Alle noch bestehenden Unterkünfte waren restlos ausgebucht, wegen mehrerer Messen hier in der Gegend. Eine davon für Lebensfreude ab 50, lustigerweise in der Neandertal-Halle.

Mit jedem Anruf wurde meine Laune finsterer, also ab ins kath. Gemeindezentrum, wo man mich empfing wie einen Aussätzigen – nicht mal ihren Stempel haben die gefunden …
Die letzte Chance: hoffen, daß die drei Kilometer entfernte und telefonisch nicht erreichbare Jugendherberge mich mit Hund aufnimmt. Also letzte Kräfte mobilisiert, Schmerzen ignoriert und den Marsch angetreten.
Glück gehabt, der Herbergsvater war ein alter Pfadfinder und ließ mich trotz Hund in seinem Hause schlafen, allerdings mußte ich 'nen Jugendherbergsausweis kaufen. So kostete die Nacht mal eben 55,- Euro – wir haben's ja.
In meinem Zimmer fiel mir ein, daß ich noch Futter für den Hund brauchte …
Daß hieß, nochmal zurück in den Ort, und Futter für Fussel und 'ne Flasche Wein für Olaf kaufen. Die Vorfreude auf den Wein machte den Rückweg erträglich: Der erste Schluck wär ein Genuss … der zweite wäre bestimmt auch sehr lecker gewesen. Leider wurde er mir verwehrt, denn die Flasche fiel um und zerbrach.
Allerdings war ich viel zu müde, um mich darüber noch aufzuregen …

Ab morgen gibt's Wein nur noch im Tetrapack, wegen der Risikominimierung...

Ach ja, dem Hund geht's gut.

2 Kommentare:

  1. Das mit der zerbrochenen Flasche Wein ist nicht Pech, sondern ein Zeichen ! Es geht auch ohne...
    Herzlichst Gut Pfad

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  2. Es würde gehn, doch es geht nicht gut...

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