Samstag, 1. Juni 2013

Run to the hills, run for your live

Für unsere Verhältnisse sind wir recht früh aufgestanden. Um viertel nach sieben machten wir uns auf den Weg. Der Himmel war bedeckt und die Warnungen des Pilgerbüros beschlossen wir bei der Wetterlage mal getrost zu ignorieren.
Auf ging es, 1200 Höhenmeter waren es bis zum Gipfel und dann wieder 600 nach unten. Uns war nicht wirklich wohl bei der Sache, denn auf diesem Abschnitt sterben auch gern mal Pilger, aber es ist halt der interessanteste und tief im Innersten hatten wir das Gefühl, fit genug dafür zu sein. Allerdings war der Rucksack wegen der Notvorräte schwerer als sonst. Gleich hinter Saint Jean geht es richtig steil bergauf und wir trafen zunächst niemand. Es dauerte nicht lange und wir waren in den Wolken. Die Sichtweite war unter 20 Meter und es wurde immer feuchter. 2010 waren hier noch Unmengen an Leuten unterwegs, heute war es total leer. 
Als wir unsere erste Pause einlegten, kamen ein männlicher und ein weiblicher Leut vorbei. Kurz nachdem wir wieder aufgebrochen waren, holten wir sie wieder ein und erfuhren, daß sie aus Brasilien kamen. Wir kamen ins Gespräch und sie fragten, ob sie sich uns anschließen könnten, da der Weg in der Gruppe sicherer sei. Nach acht Kilometern steil bergauf, erreicht man eine Herberge mit angeschlossenem Restaurant. Hier stärkten wir uns nochmal, bevor es dann ernst wurde. Ein paar andere Pilger hatten es auch bis hier geschafft, die checkten aber dort ein oder nahmen ein Taxi. Wir liefen weiter. In den Wolken ist sowohl die Sicht, als auch die Temperatur mit zunehmender Höhe immer eingeschränkter. Zum Glück sind wir Beide diese Strecke schõn gelaufen und wußten, worauf wir achten mußten. Wir führten also die anderen Beiden sicher durch den Nebel und zwischenzeitlichen extrem kalten Wind. Pause machen war nicht, denn die Gefahr dabei auszukühlen war zu hoch. 
Das Motto war in Bewegung zu bleiben, ohne sich dabei auszupowern. Den Rucksack mal abzusetzen wäre zu riskant gewesen. Wir mußten es in jedem Fall ohne Pause bis zum Gipfel schaffen, denn dort gibt es eine Schutzhütte. Durch den Regen der letzten Wochen waren große Teile des Passes völlig aufgeweicht und extrem rutschig. Wir mußten auf jeden Schritt achten und es war sehr hilfreich, daß wir Trekkingstöcke dabei hatten. Ein Fehler, eine Unachtsamkeit und der Weg hätte vorbei sein können. Kurz nachdem wir den Rolandsbrunnen, die Grenze nach Spanien passiert hatten, erreichten wir schließlich die Hütte und konnten einen Tee kochen und jetzt konnte ich mächtig auftrumpfen, denn ich hatte ein wenig Rum dabei. Nicht genug zum besoffen werden, aber gerade genug, um den Körper aufzuheizen. Es war der richtige Zeitpunkt, denn kurz danach stießen wir auf Schnee. Der Abstieg war dann nochmal eine Herausforderung, denn der Boden war extrem aufgeweicht und rutschig. 
Es war schon vernünftig vom Pilgerbüro, vor dieser Strecke eindringlich zu warnen. Untrainiert hätten wir spätestens hier extreme Schwierigkeiten mit der Konzentration gekriegt. Aber nicht nur wir meisterten den Weg, sondern wir brachten auch die beiden Brasilianer heile ans Ziel. Beide sagten später, daß sie sich ohne uns verirrt hätten und evtl nicht angekommen wären. 
Wir erreichten also Roncesvalles heile und froh und mußten dann hier feststellen, daß wir nur einen Schlafplatz kriegen, wenn wir den Hund draußen lassen. Aber mein Poncho ist groß und wir waren zu viert, also war es kein Problem den Hund in den Schlafsaal zu schmuggeln. Ach ja, Fussel heißt ab heute Pepe. Das steht für Perro Peregrino(spanisch für Pilgerhund).








4 Kommentare:

  1. Da gibts nur einen Song:

    Im Frühtau zu Berge

    1. Im Frühtau zu Berge wir gehn, fallera,
    Es grünen die Wälder, die Höh’n, fallera.
    Wir wandern ohne Sorgen
    Singend in den Morgen
    Noch ehe im Tale die Hähne krähn.

    2. Ihr alten und hochweisen Leut, fallera,
    Ihr denkt wohl, wir sind nicht gescheit, fallera?
    Wer wollte aber singen,
    Wenn wir schon Grillen fingen
    In dieser herrlichen Frühlingszeit?

    3. Werft ab alle Sorgen und Qual, fallera
    Und wandert mit uns aus dem Tal, fallera!
    Wir sind hinaus gegangen,
    den Sonnenschein zu fangen:
    Kommt mit versucht es auch selbst einmal!

    Von Walther Hensel überarbeitete Fassung von 1923/24
    ursprünglich übrigens ein schwedisches Kinderlied:

    Vi Gå Över Daggstänkta Berg

    Vi gå över daggstänkta berg, fallera'!,
    som lånat av smaragderna sin färg, fallera'!
    Och sorger ha vi inga,
    våra glada visor klinga
    när vi år över daggstänkta berg, fallera'!

    De gamla och kloka må le, fallera'!,
    vi äro ej förståndiga som de, fallera'!
    Men vem skulle sjunga
    om våren den unga,
    om vi vore kloka som de?, fallera'!

    O män'skor förglömmen er gråt, fallera'!,
    och kommen och följen oss åt, fallera'!
    Si, fjärran vi gånga
    att solskenet fånga,
    ja, kommen och följen oss åt, fallera'!

    Så gladerligt hand uti hand, fallera'!,
    nu gå vi till fågel Fenix' land, fallera'!
    Till det sagoland som skiner
    av kristaller och rubiner!
    Nu gå vi till fågel Fenix' land, fallera'!

    Und hier noch die Google-Übersetzung davon:

    Wir gehen über die taufrischen Berg, ausfallen,
    wer entlehnt Smaragde ihre Farbe, scheitern.
    Und wir haben keine Sorgen, unsere fröhliche Lieder Klinge
    wenn wir über die taufrischen Berg gehen, scheitern.

    Der alte und weise lächeln kann, ausfallen,
    wir sind nicht klug, wie sie scheitern.
    Aber wer würde der Frühling dem jungen singen
    wenn wir darauf hingewiesen, dass sie scheitern?

    So gerne Hand UTI Hand, ausfallen,
    Nun kommen wir zu phoenix 'Land zu gehen, zu scheitern,
    ins Wunderland, die glänzenden Kristallen und Rubinen wird,
    Nun kommen wir zu phoenix 'Land fail gehen.

    Ja nee is klar, hier nochmal ohne gurgel:

    Im Frühtau zu Berge wir ziehn

    Im Frühtau zu Berge wir ziehn, fallera,
    Grün schimmern wie Smaragden alle Höh'n*, fallera,
    Wir wandern ohne Sorgen singend in den Morgen,
    noch ehe im Tale die Hähne krähn.
    *oder: es grünen die Wälder und Höh'n

    Ihr alten und hochweisen Leut, fallera,
    ihr denkt wohl, wir wären nicht gescheit, fallera?
    Wer sollte aber singen, wenn wir schon Grillen fingen
    in dieser herrlichen Frühlingszeit.

    Werft von euch, ihr Menschen, alle Qual*, fallera,
    und wandert mit uns aus dem Tal, fallera!
    Wir sind hinaus gegangen, den Sonnenschein zu fangen:
    Kommt mit und versucht es doch auch einmal!
    *Werft ab alle Sorge und Qual

    Nun wandern wir selig Hand in Hand, fallera
    wohl bis in Vogel Phönix Wunderland, fallera.
    Mit seinen Märchenhallen aus Rubinen und Kristallen,
    kommt laßt uns singend ziehen in das Wunderland!

    In neueren Liederbüchern fehlt die 4. Strophe.


    Text: Olof Thunman (1879-1944) schrieb den Text zu diesem schwedischen Wanderlied.

    IHR SEID DIE BESTEN !!!
    Gratulation und Respekt!

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  2. P.S.: Erstmals erschienen ist der Song übrigens 1908 in Schweden, ist also 105 Jahre alt, die Melodie noch älter...!
    More infos: volksliedsammlung.com/imfrueht.html

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  3. Hey ihr 3 man liest nichts mehr von euch. Die Bremer machen sich sorgen geht es euch gut? Lg Melly

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  4. So gehts ja net, das Ihr einfach weiter wandert ohne zu posten...
    Hier nachträglich der Song für Pamplona (vermutlich von zwei eidgenossischen Pilgern...)


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    Pamplona Song

    är isch tatsächlech sehr e geile Siech
    aber är isch ganz e schlimme Finger
    scho wo'n'ech ds erschte Mau ha zäme gseh
    du bisch mit ihm zu dere Tür iicho
    het's mi dünkt es wärdi grad chli gar schwüeu im Zimmer

    i cha verschtah - du - dass d's hesch müesse ha
    so eine triffsch nid jede Tag im Läbe
    u sini schwarze Haar u sini edli Hut hätte - säg mr nüt
    sicher huere guet zu dire Bettwösch passt - momou
    i weiss genau was d'mr wosch säge

    lue mir chöi guet no chli z'Bilbao blibe
    d'Feria in Pamplona geit am 6. Juli los
    i cha o eifach afe gah we d'wosch allei sii mit dim Chummer
    aber ei einzige Torero macht no lang ke Summer


    mir chöi z'Burguete gah Foräue fah
    i würd säge zwodrei Schtung nei es isch nid so wit
    we mir bi ziite göh morn Morge
    i müesst is irgendwo zwo Ruete bsorge
    lue dr Banderillero a dr Bar luegt scho die ganz' Zit

    du seisch mir chönnte zäme eso glücklech sii
    säg wei mr is nid no so zwe Martinis bschteue
    mir chöi o süsch no nöime häre
    lueg mi nid so a - du muesch mr nüt erkläre
    es isch zum düreträiie schön wenn i mr's mängisch vorschteue

    lue mir chöi guet no chli z'Bilbao blibe
    d'Feria in Pamplona geit am 6. Juli los
    i cha o eifach afe gah we d'wosch allei sii mit dim Chummer
    aber ei einzige Torero macht no lang ke Summer

    ---...ei einzige Torero macht no lang ke Summer,
    LATÜRNICH !!! (die spinnen die Schweizer...!)

    Oh, und gebt uns ein Zeichen ! (aber nicht die Sandale ausziehen !) Bon Camino!


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